Planet der Spiele by Marianne Sydow
Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-04-14T01:00:00+00:00
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„Warum hast du Cylam herausgefordert?" fragte Faddon, als sie vor dem Tor standen.
Carzykos war sofort wieder gestartet, nachdem er die Betschiden abgesetzt hatte. Er schien es sehr eilig zu haben.
„Weil er es so wollte", erwiderte Mallagan knapp.
„Davon habe ich nichts gemerkt."
„Aber ich."
„Meinetwegen. Du hättest trotzdem die Finger von ihm lassen sollen."
Mallagan lachte.
„Du hast doch gesehen, was passiert ist", sagte er spöttisch. „Er ist sehr daran interessiert, daß ich am Leben bleibe."
„Vielleicht gehört er zur Bruderschaft!" überlegte Scoutie.
„Das glaube ich nicht. Er hat mich ausdrücklich vor den Rebellen gewarnt."
„Oder doch ein Jäger?"
„Manchmal frage ich mich, wozu du deinen Verstand hast", bemerkte Mallagan lächelnd.
„Er hat mich vor der Bruderschaft gewarnt. Wir wissen aber, daß diese Leute sich nur wegen des Doppel-Spoodies für mich interessieren, und er weiß das sicher auch. Also weiß er, was mit mir los ist."
„Aber was ist er dann?" fragte Scoutie ratlos. „Es muß doch einen Grund für das alles geben!"
„Vielleicht ist dieser Grund einfacher beschaffen, als wir alle uns vorstellen können", sagte Mallagan nachdenklich.
Brether Faddon stieß ihn freundschaftlich mit dem Ellbogen an.
„Komm schon", sagte er. „Du ahnst doch wieder irgend etwas. Heraus mit der Sprache."
Aber Mallagan lächelte nur und ging durch das Tor, das sich bereitwillig vor ihm öffnete.
Es ging bereits wieder auf den Abend zu. Im Hof trainierten auch jetzt Wesen aller Art.
Garayn stapfte zwischen straffgespannten Schnüren umher und übte sich in der schwierigen Kunst, ein Schwert so zu gebrauchen, daß es sowohl zu betäuben als auch zu töten vermochte. Das häufige Knallen, mit dem die zerschnittenen Schnüre gegen die Wand schnellten, sobald der Tart sie mit der Schneide traf, bewies, daß er noch immer die blutige Seite des Kampfes besser beherrschte als deren Gegenteil.
Im Zentrum des Hofes bemühte sich ein halbwüchsiger Krane, Cylam zu Boden zu bringen. Der Junge - er war kaum größer als ein erwachsener Betschide - kämpfte ohne Waffen, aber unter Einsatz des ganzen Körpers, während der um gut einen Meter größere Cylam sich darauf beschränkte, den Schlägen und Hieben kaum merklich auszuweichen und nur hier und da einen Fuß oder eine Hand, die ihn ernstlich hätten treffen können, mit einer fast nachlässig wirkenden Bewegung abzuwehren. Beide Kranen hatten ihre Oberkleidung abgelegt. Im Licht der tiefstehenden Sonne glänzten ihre Körper. Ihr Fell lag dicht an und ließ das Spiel der Muskeln erkennen. Das noch braune Brustfell des Jungen war bereits naß und dunkel vom Schweiß, während dem heller bepelzten Erwachsenen nichts von der Anstrengung anzumerken war, die ihn dieser Kampf kostete.
Unwillkürlich blieben die Betschiden stehen. Der Junge steigerte sich in immer größere Wut hinein. Knurrend und schreiend fuhr er auf Cylam los, der unbeirrbar jedem Ansturm standhielt.
„Der arme Kerl", murmelte Mallagan.
„Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Junge ihn ernsthaft zu treffen vermag!" antwortete Scoutie.
„Ich meine nicht Cylam, sondern den Jungen", erklärte Mallagan nüchtern. „Er sollte seine Gefühle in Zaum halten. Wenn er es nicht tut, wird er die Folgen zu spüren bekommen."
„Du mußt es ja wissen", bemerkte Scoutie anzüglich.
Mallagan lächelte seltsam.
Die Wut des jungen Kranen auf den schier unverwundbar erscheinenden Gegner wurde so groß, daß er seine eigene Sicherheit außer acht ließ.
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